Wie überall sorgen Fachbegriffe auch im Garten für Klarheit – allerdings nur, wenn wir diese besonderen Wörter kennen und ihre Bedeutung verstehen.
GÄRTNER GRAF erklärt dir wichtige gärtnerische Begriffe und hilft dir, im Fachjargon mitzureden.
vergeilen

- Vergeilen, auch als Etiolement bezeichnet, beschreibt ein auffälliges Wachstumsverhalten bei Pflanzen, das vor allem bei Lichtmangel auftritt. Die Triebe schießen in die Höhe, um eine bessere Lichtquelle zu erreichen. Dabei entstehen lange, dünne, oft blassgrüne Sprosse mit wenig oder gar keinen Blättern.
— - Hauptursache ist ein Mangel an Licht. Die Pflanze reagiert darauf mit einem beschleunigten Höhenwachstum. Auch hohe Temperaturen oder zu dichte Pflanzabstände während der Anzucht können das Vergeilen zusätzlich fördern.
— - Vergeilte Pflanzen sind in der Regel instabil, anfälliger für Krankheiten und verlieren ihre natürliche Wuchsform. Es handelt sich jedoch nicht um eine Krankheit, sondern um eine physiologische Anpassung.
— - Mit einfachen Maßnahmen wie mehr Licht, kühleren Temperaturen, dem Stützen der Triebe oder einem tieferen Einpflanzen lässt sich das Wachstum meist wieder in gesunde Bahnen lenken.
— - Interessant ist, dass diese Reaktion in der Landwirtschaft gezielt genutzt wird. Sprosse von an sich holzigen Pflanzen wie Spargel oder Bambus bleiben nur so lange zart und essbar, wie sie vergeilt sind. Werden sie dem Licht ausgesetzt, verholzen sie rasch – das Gewebe wird zäh, holzig und schwer verdaulich.