Wie überall sorgen Fachbegriffe auch im Garten für Klarheit – allerdings nur, wenn wir diese besonderen Wörter kennen und ihre Bedeutung verstehen.
GÄRTNER GRAF erklärt dir wichtige gärtnerische Begriffe und hilft dir, im Fachjargon mitzureden.

Wasserschoss

  1. Der Ausdruck «Wasserschoss» stammt aus dem althochdeutschen Sprachgebrauch. «Wasser» steht dabei nicht für tatsächliches Wasser, sondern sinngemäß für ein starkes, überschießendes Wachstum. Das Wort «Schoss» leitet sich von «schießen» ab – wie ein Trieb, der rasch in die Höhe schießt.
  2. Wasserschosse entstehen meist im Inneren der Baumkrone aus sogenannten schlafenden Knospen, die häufig infolge von Stressfaktoren aktiviert werden.
  3. Es entwickelt sich dabei ein schnell wachsender, aufrechter Trieb mit relativ weichem Gewebe. In der Regel blüht dieser Trieb nicht und trägt daher auch keine Früchte.
  4. Nach einem starken Rückschnitt bilden sich je nach Pflanzenart besonders viele Wasserschosse. Diese sollten beim nächsten Schnitt ausgelichtet werden, um das Gleichgewicht der Krone zu erhalten.
  5. In bestimmten Fällen sind Wasserschosse aber auch nützlich: Zum Beispiel als Ersatztriebe nach einer Beschädigung von Ästen oder zur Verjüngung des Baumes.