Schädlings- und Krankheitsbefall ist oft ein Anzeichen, dass sich die Pflanze nicht wohlfühlt. Der Standort passt ihr nicht oder sie wird falsch gepflegt. Wir Gärtner:innen müssen deshalb die Ansprüche der Pflanzen wie auch die Schädlinge und Krankheiten kennen.

GÄRTNER GRAF bringt uns dieses Wissen aus der Sicht unseres FEIND.BILDES näher.

Schnecke

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Steckbrief

Mein Name

Spanische Wegschnecke 
Arion vulgaris

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Schnecke ist nicht gleich Schnecke! Denn es gibt Gehäuse- und Nacktschnecken. Die vielerorts geschützten Gehäuseschnecken ernähren sich vor allem von totem organischen Material. Ich bin eine der zahlreichen Nacktschnecken und habe es auf deinen Salat und deine Pflanzen abgesehen.

Wie ich lebe
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Wir Wegschnecken sind die häufigste Art, da wir besonders robust gegen Sonne und Trockenheit sind. Ich werde bis zu 15 Zentimeter lang und bin braun-gräulich. Meistens paare ich mich nachts. Wenn es regnet, nutze ich auch mal den Tag zur Fortpflanzung. Da ich ein Zwitter bin, lege ich wie auch meine Partner:innen je bis zu 400 Eier in mehrere geschützte Gelege – z.B. unter Steine.

Was ich liebe

Vor allem in der Nacht mache ich mich vom Blattrand über deine saftigen Pflanzen her. Dabei hinterlasse ich nicht nur eine Fraßspur, sondern auch meine typische Schleimspur. Ich fresse am liebsten Pflanzen wie Studentenblumen (Tagetes), Funkien (Hosta), Rittersporn, Lupinen, Diptam und Baldrian, aber auch Kürbis- und Melonenpflanzen schmecken mir. Ist die Nahrung knapp, fresse ich fast alles. Das passiert etwa, wenn sich zu viele meiner Kolleg:innen in deinem Garten tummeln.

Was ich nicht mag

Winterfrost ist tödlich für mich – sobald es unter -2 Grad C kalt ist. Auch Trockenheit mag ich nicht. Du tust mir keinen Gefallen, wenn du morgens gießt, da ich nachtaktiv bin. Ausserdem machen mir Muschelkalk, Kalk, Sägemehl und Fichtennadeln das Leben schwer. Mir gefällt es auch nicht, wenn du im Herbst den Boden nicht umgräbst. Es gibt dann im Boden keine Hohlräume und ich kann nirgendwo meine Eier ablegen.

Wie Du mich vertreibst

Fies finde ich, wenn du mir Versteckmöglichkeiten wie z.B. große Pflanzenblätter oder morsche Holzbretter hinlegst und mich am Morgen dort einsammelst. Was ich ebenso wenig mag, ist ein lückenlos gebauter Schneckenzaun. Dieser verhindert, dass ich zu meinem Lieblingsessen gelange. Oder noch schlimmer: Du kaufst dir eine Indische Laufente – diese Haustiere haben mich zum Fressen gern.

Mein wirksamster Feind sind jedoch die Schneckenkörner. Vor allem wenn du sie bereits im März oder April ausbringst, denn dadurch dezimierst du die erste Schneckengeneration nachhaltig. Achte darauf, dass die Schneckenkörner den Wirkstoff Eisen-III-Phosphat enthalten. Sobald wir Schnecken die Körner gefressen haben, ziehen wir uns in den Boden zurück und schleimen nicht aus. So schaden wir den Igeln, Vögeln und deinen Haustieren nicht. Am besten streust du die Körner nachmittags oder abends gleichmäßig im Gartenbeet aus.

Erste Hilfe !

Brauchst du Rat und Tat? Melde dich bei deiner Gärtner:in oder beim Gartencenter in deiner Nähe. Sie kennen sich aus mit unwillkommenen Tieren und kranken Pflanzen.