Mit mehr Wissen hast du in deinem Garten mehr Erfolg. Doch dafür musst du kein Profi sein. Ein paar Tipps und Tricks führen oft schon zu einem erfreulichen Resultat.
GÄRTNER GRAF zeigt in einzelnen Schritten in Wort und Bild, wie es geht.
Gehölzrückschnitt
Wertvolle Tipps
STEP No 1
Bei Beetrosen stutzt du die Triebe je nach Stärke auf 3 bis 4 Augen zurück. Schwache, dünne und abgestorbene Triebe kannst du ganz wegschneiden. Strauchrosen lichtest du wie Blütensträucher aus und entfernst dabei altes oder abgestorbenes Holz (siehe Step No 2).
STEP No 2
Bei beliebten Blütensträuchern wie Forsythien (Forsythia), Kolkwitzien (Kolkwitzia), Weigelien (Weigela) und den meisten Spiräen (Spiraea) nimmst du einen sogenannten Auslichtungsschnitt vor. Dabei schneidest du zu dicht stehende Triebe in Bodennähe ab. Das fördert das Wachstum der jungen Triebe. Dein Strauch bleibt blühwillig und behält seine Wuchsform.
STEP No 3
Sommerblühende Sträucher wie Säckelblume (Ceanothus), Hibiskus (Hibiscus), Blauraute (Perovskia) und Freilandfuchsien (Fuchsia) schneidest du großzügig bis auf die verholzten Teile zurück. Da diese Gehölze frostempfindlich sind, erledigst du diese Arbeit erst, wenn du keine harten Fröste mehr erwartest. Dies gilt ebenso für Hortensien (siehe Step No 4).
STEP No 4
Die vertrockneten Blütenbüschel der Hortensien aus dem Vorjahr sehen schön aus und sie dienen den frischen Knospen als Frostschutz. Deshalb solltest du sie so lang wie möglich am Strauch belassen. Für den Rückschnitt von Hortensien benötigst du Fingerspitzengefühl, denn Hortensie ist nicht gleich Hortensie. Je nach Art gelten unterschiedliche Schnittregeln.
STEP No 5
Bei Bauern-Hortensien (Hydrangea macrophylla), Teller-Hortensien (Hydrangea serrata), Samt-Hortensien (Hydrangea aspera) und eichenblättrigen Hortensien (Hydrangea quercifolia) entfernst du nur alte Blüten und erfrorene Triebe. Schneide dabei immer dicht oberhalb des ersten grünen Knospenpaars. Ist deine Hortensie über die Jahre dichter gewachsen, schneidest du im Frühjahr zudem einige Triebe bodennah zurück.
STEP No 6
Rispen-Hortensien (Hydrangea paniculata) und Schneeball-Hortensien (Hydrangea arborescens) bilden ihre Blüten am einjährigen Holz. Diese Hortensien kannst du nach Belieben in Form schneiden. Schneidest du stark zurück, erhältst du größere Blüten auf kräftigen Stielen. Am besten lässt du nur 1 bis 2 Knospenpaare stehen. Aus dem verbleibenden Stummel wachsen dann 2 bis 4 neue Triebe.
Illustrationen: Tetiana Bukhinska
Nicht alle Gehölze darfst du schneiden. Bei Magnolie (Magnolia), Zaubernuss (Hamamelis), strauchförmigem Ahorn (Acer) und Blütenhartriegel (Cornus florida) kannst du mit einem fehlerhaften Rückschnitt die Wuchsform für immer verunstalten. Entferne bei diesen Pflanzen nur abgestorbene Zweige oder lichte dicht stehende Zweige sorgfältig aus. Bei den Nadelgehölzen kürze nie den Gipfeltrieb ein.
Du kannst Gehölze von Oktober bis Ende März schneiden. Früh blühende Gehölze (z.B. Forsythien) solltest du erst nach dem Verblühen schneiden, weil du mit einem Winterschnitt zu viele Blütenzweige entfernst. Beachte bei einem späteren Schnitt, dass du keine nistenden Vögel störst. In Deutschland verbietet das Bundesnaturschutzgesetz, dass Hecken, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September zurückgeschnitten oder auf den Stock gesetzt werden – «auf den Stock setzen» bedeutet, dass die Pflanze bis auf wenige Triebe über dem Boden abgeschnitten wird.
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