Mit mehr Wissen hast du in deinem Garten mehr Erfolg. Doch dafür musst du kein Profi sein. Ein paar Tipps und Tricks führen oft schon zu einem erfreulichen Resultat.

GÄRTNER GRAF zeigt in einzelnen Schritten in Wort und Bild, wie es geht.

Kompost

Wertvolle Ressource aus Abfall

STEP No 1

Wähle für den Kompostplatz einen halbschattigen, windgeschützten Ort mit offenem Boden. Ein feinmaschiges Drahtgeflecht am Boden schützt vor Nagern. Achte darauf, dass der Kompost nicht zu nah am Nachbargrundstück und in der Nähe deiner Nutzflächen liegt. Ein befestigter Weg zur Küche erleichtert dir den Weg zum Kompost.

STEP No 2

Du hast zwei Möglichkeiten einen Kompost anzulegen: Du kannst einen Komposthaufen errichten oder einen Kompostbehälter, wie einen Thermokomposter, aufstellen. Wichtig ist dabei, dass der Kompost direkten Kontakt zum Boden hat, damit Bodenlebewesen, die die Pflanzenreste in Humus verwandeln, hinein- und hinauswandern können.

STEP No 3

Zerteile holziges Schnittgut in kleine Stücke, damit Bakterien und andere Mikroorganismen über die Schnittflächen einfach in das Material eindringen können. Dadurch verrottet es deutlich schneller als nicht zerkleinerte Zweige.

STEP No 4

Mische feuchte, stickstoffhaltige Abfälle wie Rasenschnitt mit holzigem Häckselgut oder Herbstlaub. Zerkleinerst du auch das Laub mit dem Rasenmäher, verrottet es schneller. Fällt in deinem Garten reichlich Laub an, solltest du den Kompost in Schichten von 10 bis 20 cm Stärke aufsetzen und auf jede Schicht etwas angetrockneten Rasenschnitt streuen.

STEP No 5

Ein paar Schaufeln reifer Kompost sind eine effektive Starthilfe für deinen Komposthaufen. Alternativ kannst du beim ersten Mal eine 5–10 cm hohe Schicht Gartenerde einbringen, um den Kompost mit den notwendigen Mikroorganismen zu versorgen. Auch Kompostbeschleuniger mit optimal zusammengesetzten Nährstoffen beschleunigen den Rotteprozess.

STEP No 6

Falls du keinen geschlossenen Thermokomposter verwendest, solltest du den Komposthaufen nach dem Aufsetzen mit Folie abdecken. So wird er bei Starkregen nicht durchnässt und trocknet an heißen Tagen nicht so schnell aus. Alternativ kannst du Kürbispflanzen in die oberste Kompostschicht setzen. Ihre großen Blätter decken den Kompost auf natürliche Weise ab.

STEP No 7

Überprüfe regelmäßig die Feuchtigkeit deines Komposts. Wenn die oberen Schichten trocken sind, befeuchte den Kompost mit Regenwasser aus der Gießkanne. Eine einfache Faustregel hilft dir bei der Einschätzung: Der Kompost hat die ideale Feuchtigkeit, wenn er sich beim Anfassen feucht anfühlt und beim Zusammendrücken ein paar Tropfen Wasser austreten.

STEP No 8

Wenn der Kompost nach einigen Wochen auf ein Drittel seines ursprünglichen Volumens geschrumpft ist, solltest du ihn umsetzen. Verwende dazu eine Schaufel oder einen Spaten, um die inneren Schichten nach außen und die äußeren Schichten nach innen zu bringen. Dies sorgt für ausreichend Sauerstoff, was für die Bodenlebewesen und Mikroorganismen wichtig ist.

STEP No 9

Bevor du den reifen Kompost im Garten verwendest, solltest du ihn sieben. Das Sieben trennt den fertigen Kompost von nur teilweise verrottetem Material und entfernt grobe Aststücke. Der Neigungsgrad des Siebes bestimmt, wie fein der Kompost werden soll: Je steiler, desto feiner wird der Kompost. Grobe Reste gibst du auf einen neuen Komposthaufen, damit diese den Rotteprozess erneut durchlaufen.

Illustrationen: Tetiana Bukhinska

ACHTUNG

Vermeide es, Fette und Öle, tierische Speisereste wie Fleisch, Käse, Knochen und Fischgräten sowie Backwaren auf den Kompost zu werfen. Auch gespritzte Zitrusfrüchte und Bananenschalen sind tabu, da sie oft Pestizide enthalten, die nicht in den Boden gelangen sollen. Unkraut mit Samen oder Pflanzen, die von Pilzen oder Schädlingen befallen sind, gehören in den Hausmüll, um deren weitere Ausbreitung zu verhindern.

PRAXISTIPP

Wann ist der Kompost reif und bereit zum Ausbringen? Je nach Art des Behälters, Mischungsverhältnis und Jahreszeit dauert es 6–12 Monate, bis der Kompost fertig ist. Du kannst den Kompost auch bis zu drei Jahre reifen lassen. Als Faustregel gilt: Je kürzer die Rottezeit, desto mehr Nährstoffe enthält der Kompost, jedoch zersetzt er sich im Boden schneller.  

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