Mit mehr Wissen hast du in deinem Garten mehr Erfolg. Doch dafür musst du kein Profi sein. Ein paar Tipps und Tricks führen oft schon zu einem erfreulichen Resultat.
GÄRTNER GRAF zeigt in einzelnen Schritten in Wort und Bild, wie es geht.
Rückschnitt
Bereite deine Pflanzen auf den Winter und das nächste Frühjahr vor
STEP No 1
Schneidest du deine Hecken Mitte Oktober, treiben die Pflanzen oft erst im Mai wieder aus. Bis dahin behält deine Hecke ihre strenge Form und sieht sehr gepflegt aus. Insbesondere bei laubwerfenden Gehölzen – wie zum Beispiel der Hainbuche – ist der Zeitpunkt ideal, weil auch ein stärkerer Rückschnitt möglich ist, ohne dabei brütende Vögel zu stören.
STEP No 2
Bei einem Gehölzrückschnitt im Oktober verheilt die entstandene Verletzung bis zum Winter. Außerdem erkennst du nun gut totes Holz, das du gezielt herausschneiden kannst. So verhinderst du vor allem bei immergrünen Sträuchern, dass die Äste bei hoher Schneelast im Winter brechen. Am besten entfernst du dafür einzelne alte, dicke Äste. Schneide sie ganz unten an der Basis mit einer scharfen, sauberen Schere ab.
STEP No 3
Bei Rosen kürzt du die Triebe um maximal ein Drittel ein. Dabei musst du nicht genau auf die Augen schneiden, da du beim Rückschnitt im Frühjahr die Triebe ohnehin noch weiter herunterschneidest. Nun entfernst du vor allem die vertrockneten, unattraktiven Blüten und eventuell krankes Laub.
STEP No 4
Bei herbsttragenden Himbeeren kannst du nun alle alten Ruten bodennah abschneiden, da sie ihre Früchte im nächsten Jahr an den neuen Trieben bilden. Danach schützt du das flache Wurzelwerk deiner Himbeeren mit einer Laubschicht oder mit Komposterde vor Frost und Austrocknung.
STEP No 5
Bei Brombeeren schneidest du alle Ruten, die bereits Beeren getragen haben, direkt über dem Boden ab. Du erkennst sie an ihrer rotbraunen Rindenfärbung und den eingetrockneten Fruchtständen. Vier bis fünf junge kräftige Tragruten lässt du stehen, da sich die Beeren am vorjährigen Holz entwickeln. Dünne Seitenzweige kürzt du auf zwei bis drei Knospen ein.
STEP No 6
Bei Johannisbeeren schneidest du zuerst die überalterten Haupttriebe bodennah ab. Junge Leitäste, die zu lang und instabil sind, kürzt du auf tieferliegende Verzweigungen ein. Die neuen Seitentriebe bilden das Fruchtholz, deshalb schneidest du sie nicht. Ist der Abstand zwischen diesen Seitentrieben jedoch geringer als 10 cm, kappst du jeden zweiten auf einen kurzen Zapfen.
Illustrationen: Tetiana Bukhinska
Es gibt auch Gehölze, die ohne Rückschnitt auskommen oder bei denen sich regelmäßiges Schneiden sogar negativ auswirkt. Du erkennst diese Bäume und Sträucher daran, dass sie ausschließlich an den Endknospen der Zweige weiterwachsen und keine neuen Bodentriebe ausbilden. Beispiele sind Magnolie, Zierahorn (Acer), Blütenhartriegel (Cornus florida, Cornus kousa) und Zaubernuss (Hamamelis).
Behalte deine Gartenschere im Herbst unter Kontrolle. Schneidest du alle krautigen mehrjährigen Pflanzen vor dem Winter zurück, sieht dein Garten zweifelsohne «sauber» und «aufgeräumt» aus. Du beseitigst jedoch zugleich sämtliche Rückzugsmöglichkeiten für Vögel und Insekten. Außerdem sehen viele Blüten- und Samenstände selbst im Winter attraktiv aus und bilden zusammen mit dem abgestorbenen Laub einen guten Schutz bei tiefen Temperaturen.
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