Caruso und Kira, die beiden Hunde von GÄRTNER GRAF, sind sich oft nicht einig. Doch im Garten ist nicht immer eindeutig, was richtig und falsch ist. Wohl nicht zuletzt deshalb werden viele Themen kontrovers diskutiert.
GÄRTNER GRAF ordnet ein, liefert Argumente sowie Fakten und beantwortet deine Fragen.
Kein Torf mehr?
Wachsen Pflanzen nicht in jedem Boden und überall? Ich finde kaum einen Platz ohne Pflanzen, wo ich richtig gut in der Erde buddeln kann. Deshalb verstehe ich nicht, warum die vorhandene Erde nicht gut genug für die Pflanzen sein sollte und die Gärtner:innen große Mengen von teurem Substrat oder Torf anschleppen.
Pflanzen benötigen in der Anzucht oder zum Anwachsen im Garten Torf. Wegen seiner guten Eigenschaften ist er unersetzlich. So kann er große Wassermengen über eine längere Zeit speichern und dann wieder an die Pflanzen abgeben. Das ist besonders wichtig, da doch trockene Wetterphasen zunehmen. Zudem hat Torf ein gutes Porenvolumen und ist strukturstabil. Er versorgt daher die Pflanzenwurzeln zuverlässig mit Sauerstoff. Und zuletzt: Torf ist preisgünstig.
Caruso hat recht: Es ist sinnvoll zuerst den vorhandenen Boden zu analysieren und dann die entsprechenden Pflanzen auszuwählen. Trotzdem komme ich im Garten nicht ganz ohne zugekauftes, aber torffreies Substrat aus, insbesondere bei der Anzucht von Gemüsesetzlingen oder für das Bepflanzen von Gefäßen. Ich verzichte bewusst auf Torf. Der Torfabbau zerstört einzigartige Lebensräume für viele Pflanzen und Tiere. Werden Moore für den Abbau trockengelegt, dringt Sauerstoff in die obersten Bodenschichten ein. Mikroorganismen zersetzen den Torf und wandeln dabei den eingelagerten Kohlenstoff in klimaschädliches Kohlendioxid um. Der Schutz intakter Moore ist somit auch aktiver Klimaschutz.