Schädlings- und Krankheitsbefall ist oft ein Anzeichen, dass sich die Pflanze nicht wohlfühlt. Der Standort passt ihr nicht oder sie wird falsch gepflegt. Wir Gärtner:innen müssen deshalb die Ansprüche der Pflanzen wie auch die Schädlinge und Krankheiten kennen.

GÄRTNER GRAF bringt uns dieses Wissen aus der Sicht unseres FEIND.BILDES näher.

Buchsbaum-Triebsterben

Foto: M. Borden/Wikimedia
Mein Name

Mein Name

Buchsbaum-Triebsterben

Calonectria pseudonaviculata

Mein lateinischer Name leitet sich von der zylindrischen Form meiner Sporen und der Pflanze «Buxus» (Buchsbaum) ab, die ich ausschließlich befalle. Ich bin ein Pilz aus der Familie der Nectriaceae und der Ordnung der Hypocreales.

Wie ich lebe


Foto: M. Borden/Wikimedia

Ich lebe auf Falllaub und breite mich von dort über Feuchtigkeit und Wind aus. Dass ich einen Buchsbaum befallen habe, erkennst du an den dunkelbraunen Flecken auf den Blättern, die später zusammenfließen. Auf der Blattunterseite entsteht gleichzeitig ein weißer Sporenbelag. Und an den Trieben verursache ich dunkle, fast schwarze Streifen. Bin ich auf einer Pflanze sesshaft geworden, lässt diese ihre Blätter fallen und später sterben auch die Triebe ab.

Was ich liebe

Besonders liebe ich die bekannten Buchsbaum-Sorten ‘Suffruticosa’ und ‘Blauer Heinz’. Doch ich befalle auch andere Arten aus der Familie der Buchsbäume. Ich beginne bereits ab 5 °C zu wachsen, richtig wohl fühle ich mich aber bei Temperaturen um 25 °C. Ab etwa 33 °C wird es mir zu heiß. Ist das Laub fünf bis sieben Stunden lang ununterbrochen feucht, kann ich die dicke Wachsschicht der immergrünen Blätter durchdringen und die Pflanze infizieren.


Foto: David L. Clement, University of Maryland/Bugwood.org

Was ich nicht mag

Ein luftiger, sonniger Platz für die Buchsbäume entspricht gar nicht meinen Vorlieben. Zudem machen mir gute Gärtner:innen das Leben schwer. Sie wässern bei Trockenheit direkt die Wurzel und gießen nicht über das Laub. Außerdem schneiden sie ihre Buchsbäume nicht an feuchtwarmen Sommertagen und verunmöglichen es mir so, einfach über die verletzten Blätter in die Pflanzen einzudringen. Sie verzichten auch auf Laubbläser, sonst könnten sich durch den Luftstrom meine Sporen im ganzen Garten verteilen.


Foto: Elizabeth Bush, Virginia Polytechnic Institute & State University/Bugwood.org

Wie Du mich vertreibst

Schneidest du umgehend alle befallenen Pflanzenteile stark bis ins gesunde Holz zurück, entziehst du mir meine Lebensgrundlage. Ebenso, wenn du das Falllaub und die oberste Bodenschicht beseitigst. Entsorgst du die herausgeschnittenen Pflanzenteile und das Laub nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll, bist du mich bald los. Ganz sicher kehre ich nicht zurück, wenn du nach dem Rückschnitt dein Werkzeug desinfizierst sowie die zurückgeschnittenen Triebe mehrmals mit Algenkalk bestäubst.


Foto: Sandra Jensen, Cornell University/Bugwood.org

Erste Hilfe !

Brauchst du Rat und Tat? Melde dich bei deiner Gärtner:in oder beim Gartencenter in deiner Nähe. Sie kennen sich aus mit unwillkommenen Tieren und kranken Pflanzen.