Schädlings- und Krankheitsbefall ist oft ein Anzeichen, dass sich die Pflanze nicht wohlfühlt. Der Standort passt ihr nicht oder sie wird falsch gepflegt. Wir Gärtner:innen müssen deshalb die Ansprüche der Pflanzen wie auch die Schädlinge und Krankheiten kennen.

GÄRTNER GRAF bringt uns dieses Wissen aus der Sicht unseres FEIND.BILDES näher.

Dickmaulrüssler

Foto: Udo Schmidt/Wikimedia
Mein Name

Gefurchter Dickmaulrüssler
Otiorhynchus sulcatus

Mein wissenschaftlicher Name setzt sich aus den griechischen Wörtern «otios», was so viel wie «nutzlos» bedeutet, und «rhynchos» (Rüssel) zusammen. «Sulcatus» heißt auf Deutsch «gefurcht» und bezieht sich auf die Oberfläche meines Panzers.

Wie ich lebe


Foto: Tomasz Klejdysz/Shutterstock

Ich bin nicht auf eine sexuelle Vermehrung angewiesen, sondern kann mich durch Jungfernzeugung vermehren. Nach kurzer Reifezeit lege ich 500 bis 1000 Eier im Boden ab. Meine ersten, fast ausschließlich weiblichen Nachkommen, schlüpfen Ende Mai. Die letzten Larven im August. Als Käfer fresse ich halbkreisförmig entlang der Blattränder und erzeuge so hauptsächlich einen optischen Schaden. Meine Larven dagegen zerstören das Wurzelwerk: Sie fressen zunächst die für die Wasseraufnahme wichtigen Feinwurzeln an und nagen später die weiche Rinde der Hauptwurzeln ab.

Was ich liebe


Foto: Jiri Prochazka/AdobeStock  

Ich bin nicht sehr wählerisch. Am liebsten mag ich Gehölze mit derben Blättern wie Rhododendron, Kirschlorbeer, Buchsbaum und Rosen. Ebenso haben es mir Erdbeeren und viele verschiedene Blütenstauden angetan. Ich schätze es, wenn diese Pflanzen in einem humusreichen Boden wachsen.

Was ich nicht mag

Leider habe ich viele Feinde wie beispielsweise Igel, Eidechsen, Erdkröten, Spitzmäuse, Maulwürfe und verschiedene Gartenvögel. Auch freilaufende Hühner gehören dazu. Ich halte mich deshalb lieber versteckt und bewege mich nur in der Nacht. Schlaue Gärtner:innen sind bei Dunkelheit mit der Taschenlampe unterwegs, um mich zu finden. Sie stellen dann mit Holzwolle gefüllte Blumentöpfe unter den von mir bewohnten Pflanzen auf, darin verstecke ich mich tagsüber und kann einfach eingesammelt werden. Meine Sippschaft kann das aber kaum eindämmen.


 Fotos: AdobeStock  

Wie Du mich loswirst

Bringst du von April bis Mai sowie von August bis September absichtlich parasitäre Nematoden in deinem Garten aus, bist du mich rasch los. Diese sehr kleinen Tiere bewegen sich im Bodenwasser aktiv auf meine Larven zu, dringen in sie ein und geben dann Bakterien ab, die innerhalb von drei Tagen tödlich für die Larven sind. 

Erste Hilfe !

Brauchst du Rat und Tat? Melde dich bei deiner Gärtner:in oder beim Gartencenter in deiner Nähe. Sie kennen sich aus mit unwillkommenen Tieren und kranken Pflanzen.