Schädlings- und Krankheitsbefall ist oft ein Anzeichen, dass sich die Pflanze nicht wohlfühlt. Der Standort passt ihr nicht oder sie wird falsch gepflegt. Wir Gärtner:innen müssen deshalb die Ansprüche der Pflanzen wie auch die Schädlinge und Krankheiten kennen.
GÄRTNER GRAF bringt uns dieses Wissen aus der Sicht unseres FEIND.BILDES näher.
Grauschimmel
GRAUSCHIMMEL
Botrytis cinerea
Mein Name kommt daher, dass ich Pflanzen und Früchte mit einem grauen, pudrigen Pilzrasen überwachse. Auch mein lateinischer Artname cinerea bedeutet «grau». Botrytis leitet sich vom lateinischen «botryitis» ab, was «traubenförmig» heißt und auf meine kugelig-traubigen Sporenketten hinweist.
Zuerst überziehe ich die Pflanze mit meinem Belag. Danach beeinflusse ich den Stoffwechsel der betroffenen Zellen so negativ, dass diese zerfallen und faulen. Ich überwintere oder überdauere sogar Jahre in Form eines kleinen Dauerkörpers, einem Sklerotium, an Pflanzenteilen oder im Boden. Von dort verbreite ich mich mit meinen Sporen über den Wind oder mit Wasser.
Warme Temperaturen mag ich – ideal sind zwischen 22 °C und 25 °C. Ist die Umgebung zusätzlich noch feucht, breite ich mich rasend schnell überall in deinem Garten aus. Zuerst befalle ich die geschwächten und verletzten Pflanzen, weil diese weniger widerstandsfähig sind. Die größten Schäden bewirke ich an Erdbeerkulturen und Weinreben. Im Gemüsebeet befalle ich gerne Salat, Gurke, Bohnen, Tomaten und Zwiebeln. Doch auch vor Zierpflanzen wie Begonien, Lilien, Tulpen und Rosen schrecke ich nicht zurück.
Ein luftiger Standort und weite Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen behagen mir nicht. Zudem mag ich nicht, wenn du mich am frühen Morgen gießt, und so meine Wirtspflanzen und der Boden rasch abtrocknen. Düngst du deine Gewächse ausgewogen, erschwerst du mir mein Leben zusätzlich – übermäßige Düngung wäre mir lieber, da ich dann einfacher in das weiche Gewebe der Pflanzen eindringen kann. Weite Fruchtfolgen und Mischkulturen zum Beispiel mit Knoblauch kann ich gar nicht leiden.
Aufmerksame gute Gärtner:innen sind meine Gegenspieler:innen. Sie erkennen bereits früh, dass ich ihre grünen Lieblinge befallen haben. Sofort entfernen sie gründlich die von mir angegriffenen Pflanzenteile; und schmeißen diese konsequent in den Hausmüll statt auf den Kompost, damit ich mich ja nicht dorthin zurückziehen kann. Zu guter Letzt desinfizieren sie nach getaner Arbeit säuberlich ihr Werkzeug. Wenn sie mich damit nicht erfolgreich vertreiben konnten, greifen sie sogar zu chemischen Mitteln, sogenannten Fungiziden. Spätestens dann verabschiede ich mich endgültig aus ihrem Garten.
Brauchst du Rat und Tat? Melde dich bei deiner Gärtner:in oder beim Gartencenter in deiner Nähe. Sie kennen sich aus mit unwillkommenen Tieren und kranken Pflanzen.