Schädlings- und Krankheitsbefall ist oft ein Anzeichen, dass sich die Pflanze nicht wohlfühlt. Der Standort passt ihr nicht oder sie wird falsch gepflegt. Wir Gärtner:innen müssen deshalb die Ansprüche der Pflanzen wie auch die Schädlinge und Krankheiten kennen.

GÄRTNER GRAF bringt uns dieses Wissen aus der Sicht unseres FEIND.BILDES näher.

Monilia

Foto: Jerzy Opioła/Wikimedia
Mein Name

Mein Name

SPITZENDÜRRE

Monilia laxa 

Ich bin ein Pilz und erzeuge zuerst welke, braune und scheinbar vertrocknete Blüten. Später sterben die Triebspitzen ab, weshalb ich auf Deutsch auch «Spitzendürre» genannt werde.

Wie ich lebe


Foto: Agronom/Wikimedia

Den Winter verbringe ich auf vertrockneten Früchten, die noch am Baum hängen. Im Frühjahr bilde ich sehr viele Sporen, die der Wind verbreitet. Ich lasse mich dann auf dem gesamten Gehölz nieder. Ist das Wetter feucht, infizieren meine Sporen die Blüte. Von dort aus gelange ich in die Triebspitze, die später dürr wird und abstirbt, aber nicht abfällt. Falls gesunde Früchte Verletzungen erhalten, kann ich auch in diese eindringen.

Was ich liebe


Foto: Tarek Hasan/Dreamstime

Am liebsten mag ich Aprikosen und Sauerkirschen, besonders die Sorte 'Schattenmorelle'. Grundsätzlich fühle ich mich auf allen Stein- und Kernobstarten wohl und befalle auch einige Ziergehölze wie beispielsweise das Mandelbäumchen. Besonders gut gefällt es mir auf Bäumen, die nicht gepflegt werden. Wenn das Wetter während der Blütezeit feucht ist, kann ich mich richtig gut ausbreiten.

Was ich nicht mag

Eifrige Gärtner:innen, die beim Winterschnitt alle Fruchtmumien entfernen und verdorrte Triebe mindestens 20 cm in das gesunde (nicht dunkel verfärbte) Holz zurückschneiden, machen mir das Leben schwer. Lichten sie dann noch die ganze Baumkrone gut aus, trocknen im Frühling die Blüten schneller ab und ich kann mich schwerer ausbreiten. Deshalb meide ich auch Bäume, die an einem sonnigen, luftigen Platz stehen. Zudem gibt es mittlerweile viele Sorten, denen ich nichts anhaben kann.

Wie Du mich vertreibst

Behandelst du deine gefährdeten Bäume ab dem Blattaustrieb vorbeugend alle zehn Tage mit einem biologischen Pflanzenstärkungsmittel, kann ich kaum in die Frucht oder das Blatt eindringen. Endgültig vertreiben kannst du mich nur, wenn du ein Pflanzenschutzmittel während der Blüte einsetzt. Aber dann bist du vermutlich auch viele nützliche Insekten los – zum Glück kommen solche Spritzungen kaum noch vor. Habe ich deinen Baum bereits befallen, kann mir auch eine solche chemische Bekämpfung nichts mehr anhaben.

Erste Hilfe !

Brauchst du Rat und Tat? Melde dich bei deiner Gärtner:in oder beim Gartencenter in deiner Nähe. Sie kennen sich aus mit unwillkommenen Tieren und kranken Pflanzen.