Schädlings- und Krankheitsbefall ist oft ein Anzeichen, dass sich die Pflanze nicht wohlfühlt. Der Standort passt ihr nicht oder sie wird falsch gepflegt. Wir Gärtner:innen müssen deshalb die Ansprüche der Pflanzen wie auch die Schädlinge und Krankheiten kennen.
GÄRTNER GRAF bringt uns dieses Wissen aus der Sicht unseres FEIND.BILDES näher.
Spinnmilbe
Mein Name
GEMEINE SPINNMILBE
Tetranychus urticae
Foto: Thong Chai/AdobeStock
Ich werde auch Bohnenspinnmilbe genannt und bin eng mit der Roten Spinne verwandt. Ich erzeuge Spinnfäden und webe zu meinem Schutz feine Netze auf der Blattunterseite. Daher kommt mein deutscher Name.
Foto: Gilles San Martin/Wikimedia
Als orangerotes «Winterweibchen» überwintere ich im abgefallenen Laub, unter Rinden und an krautigen Pflanzen. Mit steigenden Temperaturen verwandle ich mich in die grünlich-transparente Sommerform. Für die Nahrungsaufnahme steche ich ungefähr zwanzig Mal pro Minute in die Blätter. Diese Zellschädigungen führen zu hellen, gelblichweißen Blattflecken. Bei starkem Befall vertrocknen die Blätter langsam und fallen ab.
Ab Mitte Mai werde ich in deinem Garten aktiv, begünstigt durch Trockenheit und Hitze. Auf Zimmerpflanzen triffst du mich eher im Winter an, besonders in trockenen, beheizten Räumen. Aus einem abgelegten Ei entsteht innerhalb einer Woche ein geschlechtsreifes Tier, weshalb ich mich explosionsartig auf deinen Pflanzen ausbreiten kann. Ich befalle etwa 90 Kulturpflanzen, darunter Weinreben, Bohnen, Gurken, Kartoffeln, Erdbeeren und Obstgehölze sowie Zierpflanzen wie Rosen, Chrysanthemen und Ficus-Arten.
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Gut gepflegte und versorgte Pflanzen mag ich nicht. Ausgewogen, kaliumbetont gedüngten Pflanzen gehe ich gleichermaßen aus dem Weg wie solchen, die durch eine Brennnesseljauche gestärkt worden sind. Zudem fliehe ich rasch, wenn ich von einem Wasserstrahl getroffen werde. Wird das herabgefallene Laub entfernt und werden von mir befallene Topfpflanzen separiert, kann ich mich kaum mehr ausbreiten. Naturnahe Gärten sind nicht mein Ding: Dort treffe ich auf zu viele Feinde wie Raubmilben, Schwarze Kugelmarienkäfer und Florfliegen.
Werden Raubmilben (Phytoseiulus persimilis) gezielt gegen mich eingesetzt, verschwinde ich rasch. Keine Überlebenschance habe ich, wenn die von mir befallenen Pflanzenteile abgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden. Ebenso wenig kann ich Pflanzenschutzmitteln auf Rapsölbasis entrinnen. Sie verkleben meine Atemöffnungen und ich ersticke rasch.
Brauchst du Rat und Tat? Melde dich bei deiner Gärtner:in oder beim Gartencenter in deiner Nähe. Sie kennen sich aus mit unwillkommenen Tieren und kranken Pflanzen.